Stadt Zwickau gibt drei Flächen für Graffitis frei
Die Angst als Sprayer entdeckt zu werden und sich danach wegen einer Straftat verantworten zu müssen, ist an drei Stellen im Stadtgebiet Zwickau völlig unbegründet.
Die Stadt Zwickau gibt diese Flächen ab 25. März 2022 für Graffitis frei.
Unter Einhaltung bestimmter Regeln ist den Graffiti-Künstlern und denen, die es noch werden wollen, das Sprayen gestattet und sogar ausdrücklich erwünscht - diese dürfen sich auf der »Wall of Fame« künstlerisch verewigen. Okay, nicht jeder Graffiti-Sprayer ist gleich ein großer Künstler. Das muss auch nicht sein, denn die legalen Graffiti-Flächen sind ebenfalls fürs Üben gedacht. Herzlich willkommen sind aber auch all jene, die den regionalen und überregionalen Graffiti-Künstlern und -Anfängern einfach nur mal über die Schulter schauen oder deren künstlerische Gestaltung bestaunen möchten.
Die Regeln
Die Graffiti-Flächen sind durch eine einheitliche Beschilderung gekennzeichnet. Bei der Nutzung dieser Flächen stimmen Nutzende auch den Nutzungsbedingungen zu. Unter anderem werden hier Darstellungen mit fremdenfeindlichen, rassistischen und antisemitischen sowie pornografischen Inhalten nicht toleriert! Gleichzeitig wird darum gebeten, dass die kreativen Nutzerinnen und Nutzer dieser Flächen auch auf einen ordentlichen Zustand und ein gutes Miteinander achten. Aus Gesprächen mit verschiedenen Künstlern ist bekannt, dass es einen Ehrenkodex unter den Sprayern gibt, der ein Übersprühen künstlerischer Graffiti ächtet.
Insofern das Konzept aufgeht, ist vorgesehen, in weiteren Stadtteilen Flächen für Graffitis frei zu geben.
Die Internetseite
Auf der Homepage der Stadt Zwickau wurde eigens für das Projekt eine Internetseite angelegt. Unter www.stadt-zwickau.de/graffiti sind neben den ausführlichen Nutzungsbedingungen und Standortinfos auch erste Informationen zur AG Graffiti aufgeführt.
Die Intention
Der Kommunale Präventionsrat der Stadt Zwickau sieht mit dem Projekt legaler Graffiti-Flächen und der Zusammenarbeit mit Künstlern, Eigentümern, Behörden und Vereinen die Chance, das Stadtbild nachhaltig zu verschönern. Gleichermaßen soll das Verständnis untereinander gefördert und ein öffentlicher Raum geboten werden, in dem kulturelle und künstlerische Interessen rechtmäßig umgesetzt werden können.