AG Frühkindliche und Schulische Prävention
Schule ist heute nicht mehr nur Lern-Ort, sondern auch Lebensraum für Schüler und Arbeitsort für Lehrer und andere Erwachsene. Schule ist der Ort, an dem junge Menschen gebildet und erzogen werden. In der Schule machen Kinder und Jugendliche wesentliche Sozialisationserfahrungen, erlernen Konflikt- und Streitkultur. Schule ist somit ein Ort, an dem Persönlichkeitsbildung stattfindet. Schule vermittelt über das Lernwissen hinaus in einer Welt zunehmender Wertepluralisierungen verstärkt Regeln und Normen eines adäquaten gesellschaftlichen Miteinanders und trägt so ganz wesentlich zur Entwicklung individueller Lebensentwürfe bei.
Bei der Erfüllung dieses komplexen und anspruchsvollen Auftrages ist die Institution Schule auf Partner angewiesen. Mit der Bildung der Arbeitsgruppe (AG) »Frühkindliche und Schulische Prävention« im LPR sollen Projekte und Aufgaben mit Präventionsbezügen koordiniert und vorhandene Ressourcen durch eine strukturierte Zusammenarbeit unterschiedlicher Partner aus der Arbeits- und Fachebene zielführend eingesetzt werden. Neben der Polizei mit einem gesetzlichen Auftrag zur Gefahrenabwehr und hauptamtlich tätigen Präventionsfachkräften werden insbesondere die Träger von Schulsozialarbeit und andere Partner verstärkt integriert.
Über die Vermittlung präventiver Angebote für Schüler, Eltern und Lehrer und die Initiierung von ressortübergreifenden Präventionsthemen hinaus stehen die Sicherheit an und im Umfeld von Schulen sowie der Schutz vor Gewalt- und Bedrohungslagen im Fokus der Aufgabenstellung.
Den Vorsitz der AG hat Herr Jürgen Hegewald vom Sächsischen Staatsministerium für Kultus übernommen.
- Landesarbeitsstelle Schule – Jugendhilfe Sachsen e. V.
- Sächsisches Staatsministerium für Kultus
- Sächsisches Staatsministerium des Innern
- Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz
- Landesamt für Schule und Bildung
- Landeskriminalamt Sachsen / Zentralstelle für polizeiliche Prävention
- Landesarbeitsgemeinschaft Schulsozialarbeit Sachsen e. V.
- Deutscher Kinderschutzbund, Landesverband Sachsen e. V.
- Kinder- und Jugendring Sachsen e. V.
- Unfallkasse Sachsen
- Sächsische Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e. V.
Zur Aktualisierung des im Jahr 2010 erarbeiteten »Rahmenplans für sächsische Schulen zur Bewältigung von Bedrohungs- und Amoklagen« (RP-BAS) wurde im Jahr 2017 eine Unterarbeitsgruppe der Arbeitsgruppe »frühkindliche und schulische Prävention« eingerichtet. In der Unterarbeitsgruppe wirkten mit:
- Sächsisches Staatsministerium des Innern einschließlich Landeskriminalamt
- Sächsisches Staatsministerium für Kultus einschließlich Sächsisches Landesamt für Schule und Bildung
- Unfallkasse Sachsen
- Sächsischer Städte- und Gemeindetag
- Sächsischer Landkreistag
Der Rahmenplan konzentriert sich auf die Ereignisse Amoklauf/School Shooting, Geiselnahme sowie Bombendrohung/sonstige Drohungen. Er enthält Hinweise zur Bildung schulischer Krisenstäbe, zum Umgang mit Medien, zur Ereignisbewältigung und zu präventiven Maßnahmen. Kernstück des Rahmenplanes ist eine Checkliste zur Gewährleistung von Maßnahmen zur technischen und Verhaltensprävention. Ergänzt wird der Rahmenplan durch das Informationsmaterial des Landeskriminalamtes »Baulich-technische und personell-organisatorische Sicherungsempfehlungen«.
Bei der Überarbeitung wurden der inhaltliche und praktische Zusammenhang zum Arbeitsschutzmanagementsystem Schule (AManSys) und bisherige praktische Erfahrungen im Umgang mit dem RP-BAS beachtet. Im Zuge der Bearbeitung wurde der Rahmenplan in »Rahmenplan für sächsische Schulen zur Bewältigung von Bedrohungs- und allgemeinen Gefahrensituationen« (RP-BaG) umbenannt.
Der RP-BaG wurde als Broschüre allen Schulen, Schulträgern und Polizeidienststellen im Herbst 2017 zugesandt. Er ist im Schulportal unter der Rubrik »Arbeits- und Gesundheitsschutz« nur für Schulleitungen öffentlicher Schulen mit den Begleitschreiben für Schulleitungen und Schulträger eingestellt.
Digitaler Grundkurs zum Schutz von Schülerinnen und Schüler vor sexuellem Missbrauch
Johannes-Wilhelm Rörig: »Basiswissen und Handlungssicherheit sind eine wichtige Grundlage, um mit betroffenen Kindern und Jugendlichen ins Gespräch zu kommen und ihnen zu helfen. Mit unserer digitalen Fortbildung »Was ist los mit Jaron?« schulen wir in nur vier Stunden Lehrerinnen oder Schulsozialarbeiter zu sexuellem Missbrauch und zeigen ihnen, welche Wege der Hilfe es gibt«.
Der Online-Kurs richtet sich an schulische Beschäftigte in Grundschulen, weiterführenden Schulen sowie Förderschulen, darunter Schulleitungen, LehrerInnen, SchulpsychologInnen, SchulsozialarbeiterInnen, aber auch Lehramts-Studierende. Ziel ist die Sensibilisierung sowie ein Überblick über das Themenfeld, sodass die Chancen, belastete SchülerInnen zu erkennen, auf sie zuzugehen und ihnen zu helfen erhöht werden.
Der Online-Kurs »Was ist los mit Jaron?« ist eine Kooperation des UBSKM und der Kultusbehörden der Länder im Rahmen der Initiative »Schule gegen sexuelle Gewalt« und wurde gemeinsam mit PräventionsexpertInnen entwickelt.